Am Anfange des 20. Jahrhunderts beschäftigte sich in Döbeln der städtische Verein aber auch der Verschönerungsverein mit dem Gedanken, ein Bismarckdenkmal zu errichten. Es wurde ein gemischter Ausschuss und als dessen Vorsitzender Herr Rechtsanwalt Adler gewählt. In einer Sitzung am 14. März 1903 wurde nun mitgeteilt, dass der einzige verfügbare Grundstock für die Beschaffung eines Bismarckdenkmals, ein Legat des verstorbenen Frl. Bertha Semmig (Anmerkung: Amalie Bertha Semmig) für andere Zwecke verfalle, wenn man nicht baldigst an die Errichtung eines Denkmales für unsern größten Ehrenbürger herantrete. Es standen zunächst 900 Mark zur Verfügung, und Herr Bürgermeister Dr. Lehmann glaubte, aus anderen Fonds 1000 Mark in Aussicht stellen zu können. Nachdem man sich zur Erlangung geeigneter Entwürfe an verschiedene Künstler gewandt hatte, wurden diese Entwürfe in einem Zimmer der Schule am Lutherplatze öffentlich ausgestellt. Die Ausstellung fand am 9. Juni 1903 statt. Es fanden nun Verhandlungen mit verschiedenen Seiten statt, die sich bis zum Mai 1905 hinzogen. Endlich war man zu dem Beschluss gekommen, den Bildhauer Eduard Albrecht in Berlin Steglitz mit der Ausführung des Denkmals zu betrauen und die Lieferung der Steinmassen der Firma Wilh. Jürgens, Vertreter der Ackermann-Granitwerke Berlin zu übertragen. Die ganze Last der nötigen Vorarbeiten ruhte auf den Schultern des Herrn Rechtsanwalt Adler, der mit unermüdlichem Eifer seine Kraft und Zeit in den Dienst der Bismarck-Denkmal Sache stellte und ruhig als der Gründer des schönen Werkes bezeichnet werden kann, dass nun unserer Stadt zum Schmuck und zur Ehre gereicht. Am 5. Juli 1905 fand die feierliche Enthüllung des Denkmales statt, für welches
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