An der Reichensteinstraße in Döbeln wurde im Jahre 1922 nach Plänen des Architekten Werner Retzlaff ein eindrucksvolles Industriegebäude geschaffen, welches durch seine interessante Architektur, insbesondere der aufwendigen Giebelgestaltung, das Gesamtbild an der Reichensteinstraße prägte. Errichtet wurde das Gebäude für die Firma Clemen und Sohn, deren Manufaktur von Schokoladen und Süßwaren im Gebäude an der Königstraße 1, heute Sraße des Friedens, nicht mehr der der Entwicklung gewachsen war. Im Jahre 1935 endete die Unternehmensgeschichte Clemen und Sohn, die bis auf das Jahr 1874 zurückging. Das Werk in Reichensteinstraße wurde zwangsversteigert und der Süßwarenfabrikant Fritz Pflug aus Falkenstein im Vogtland erwarb das Gebäude für die Produktion von Süßwaren unter dem Namen “Falken - Kakao - und Schokoladenwerke Fritz Pflug”. Nach Enteignung in Folge der gesellschaftlichen Veränderungen in der Nachkriegszeit firmierte das Werk unter dem Namen “VEB Falken” und ab 1953 unter dem Namen “VEB Frumi”. Zu Beginn des Jahres 1963 wurde die Süßwarenproduktion in diesem Gebäude eingestellt, und das VEB Elektromotorenwerk Hartha übernahm das Gebäude als “Werk IV der VEB Elmo-Werke Hartha” zur Herstellung von Elektromotoren. Ab 1991 wurde in dem Gebäude die Produktion eingestellt. Trotz seines Status als Industriedenkmal wurde das architektonisch wertvolle Gebäude im Jahre 2003 zur Erweiterung einer an der Reichensteinstraße ansässigen Spedition abgerissen. Nachfolgende Bilder erinnern an das in der Vergangenheit mit Leben erfüllte Gebäude.
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